Die Tiere in der Landwirtschaft sind Teil unserer Erde und haben es verdient, dass wir sie als fühlende Lebewesen und Mitgeschöpfe betrachten. Die vegane Lebensweise ist der beste Weg, um uns mit jeder pflanzlichen Mahlzeit für sie stark zu machen und ihnen eine Stimme zu geben. Wir sollten sie nicht länger als Lieferanten für Fleisch, Milch und Eier begreifen, sondern erkennen, dass sie ebenso wie wir Bedürfnisse haben, enge Beziehungen zu ihren Artgenossen führen und friedlich leben möchten. Mit jedem pflanzlichen Gericht setzt Du Dich gegen die intensive Tierhaltung und für ein nachhaltiges Lebensmittelsystem ein.
Auch das Klima profitiert von der pflanzlichen Ernährung: Die Landwirtschaft produziert weltweit 24 Prozent der Treibhausgase – ganze 70 Prozent aller Emissionen, die durch die Produktion von Lebensmitteln entstehen, sind auf tierische Produkte zurückzuführen. Dabei gehen bei der Fleisch-, Milch- und Eiproduktion wertvolle Proteine und Kalorien verloren. Viel effizienter wäre es, die Pflanzen direkt zu verzehren. Bezogen auf die Einwohner*innen Deutschlands könnten bei einer veganen Ernährungsweise 102 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente, also die Menge an produzierten Treibhausgasen, eingespart werden. Im Vergleich zu den Gesamtemissionen in Deutschland, die sich 2018 auf 858 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente beliefen, wäre das eine enorme Einsparung. Wer sich also pflanzlich ernährt und darüber hinaus auf regionale und saisonale Zutaten achtet, schont das Klima.
4. Vegan für die Artenvielfalt
Der hohe Konsum von tierischen Produkten verursacht einen enormen Verlust des globalen Artenreichtums. Insbesondere Monokulturen, also der Anbau einer einzigen Pflanzenart über Jahre hinweg, schaden der Natur. Es treten vermehrt Unkräuter, Pflanzenschädlinge und -krankheiten auf, denen Landwirt*innen nur durch schädliche Pestizide beikommen können. Gerade Soja wird in Südamerika vor allem als Monokultur angebaut. Die bedroht den Regenwald und dessen Artenvielfalt, da hier zahlreiche einzigartige Pflanzen- und Tierarten beheimatet sind. Lediglich zwei Prozent aller Sojabohnen verzehren die Menschen selbst – der Rest dient in der Fleischproduktion als Futtermittel. Zudem stammen die meisten Sojabohnen, die wir hierzulande in Form von Tofu, Tempeh und Co. erhalten, aus europäischem Bio-Anbau. Eine pflanzliche, regionale und saisonale Ernährungsweise ist der beste Weg, um dem Artensterben entgegenzuwirken.
5. Vegan für weniger Wasserverbrauch
Die vegane Lebensweise spart Wasser ein, denn für die Fleischproduktion wird hiervon deutlich mehr benötigt als beispielsweise für die Produktion von Hülsenfrüchten – im Fall von Rindfleisch sogar sechsmal so viel. Für ein Kilogramm Rindfleisch fallen ganze 15.400 Liter Wasser an. Insgesamt fließen 98 Prozent des für die Tierhaltung benötigten Wassers in den Anbau von Futtermitteln. Proteine über Fleisch aufzunehmen, ist dementsprechend äußerst ineffizient und sorgt für die Verschwendung dieser lebenswichtigen Ressource. Regionale und saisonale Obst- und Gemüsesorten sowie Hülsenfrüchte und Nüsse hingegen versorgen uns direkt mit Nährstoffen und schonen die Umwelt.
Wenn Du Inspirationen, Rezepte und Tipps für die pflanzliche Lebensweise benötigst, dann wirst Du auf unserer Rezeptseite fündig. Unsere „Tierschutz genießen“-Bücher vereinen zudem leckere vegane Rezepte, die keine Wünsche offen lassen. Passend dazu findest Du in „Tierschutz genießen – Die Vorratskammer“ eine Übersicht mit den wichtigsten Zutaten der pflanzlichen Küche. Wie Du tierische Produkte ersetzt, erfährst Du hier.
Von Melanie Frommelius, Redakteurin beim Deutschen Tierschutzbund