Wenn Du allerdings experimenteller unterwegs bist, dann wirst Du staunen, wie innovative Zutaten Deine Kreationen bereichern können – Tapiokastärke beispielsweise ermöglicht Dir, veganen „Mozzarella“ herzustellen. In Wasser aufgelöste Leinsamen ersetzen Eier im Kuchenteig und aus Seitan kannst Du sogar vegane „Rouladen“ herstellen. Auch Tofu ist unter vielen Veganer*innen beliebt, da er durch seinen neutralen Geschmack so vielfältig einsetzbar ist. Im Gegensatz zu der Annahme, er schmecke fad, lässt er sich beispielsweise in Kombination mit Sojasoße und in Maisstärke geschwenkt zu aromatischen, knusprigen Würfeln zubereiten. Räuchertofu ist so würzig, dass er sogar pur lecker schmeckt.
Viele dieser Zutaten sind für Dich am Anfang zwar möglicherweise neu, doch mittlerweile erhältst Du sie in jedem Super- oder Biomarkt – auch asiatische Supermärkte sind eine preiswerte und verlässliche Quelle für viele pflanzliche Produkte. Die Kombination aus altbekannten und neuen Zutaten ermöglicht Dir, all Deine Lieblingsgerichte zu veganisieren, sodass Du all das essen kannst, wonach Dir gerade ist.
Eine der besten Möglichkeiten, um in die vegane Welt einzutauchen, ist, sich von anderen inspirieren zu lassen. So sind Besuche pflanzlicher Restaurants nicht nur mit köstlichem Essen verbunden, sondern können Dich für Deinen Alltag mit Ideen versorgen. Ob japanische Ramen, italienische Pizza, herzhafte Burger oder Hausmannskost – die Menüs sind voller veganer Gerichte, die zeigen, dass wirklich alles möglich ist. Wenn Du mit Veganer*innen befreundet bist, dann kannst Du diese auch bitten, Dir ihre Tipps und Rezepte zu zeigen. Da Essen bekanntlich verbindet, könnt Ihr beim gemeinsamen Kochen nicht nur eine schöne Zeit verbringen, sondern auch zusammen schlemmen und Eure Erfahrungen austauschen.
Zudem gibt es in den sozialen Medien zahlreiche Gruppen, die erfahrene Veganer*innen und Interessierte zusammenbringen – dort wirst Du auf viele Menschen stoßen, die Dir gerne helfend zur Seite stehen. Auch Koch- und Backbücher laden Dich ein, mit Zutaten zu experimentieren, sie miteinander zu kombinieren und zu entdecken, wie lecker und einfach es ist, vegan zu leben. Unsere beiden Bücher „Tierschutz genießen“ und „Tierschutz genießen – Das Backbuch“ vereinen 150 Rezepte von prominenten Köch*innen, die Dich im Alltag und bei besonderen Anlässen begleiten.
Natürlich besteht die vegane Lebensweise nicht nur aus der Ernährung, sondern bezieht sich auch auf Mode und Kosmetik. In Kleidungsstücken sind oft tierische Materialien wie Leder oder Wolle enthalten und auch beispielsweise Schminke kann aus tierischen Inhaltsstoffen hergestellt sein. Informiere Dich in unserem ausführlichen Artikel über vegane Mode, welche tierfreundlichen Alternativen es gibt. Wenn Du hinter die Kulissen der tierschutzwidrigen Produktion von Leder, Wolle und Seide blicken möchtest, dann schau gerne in DU UND DAS TIER, das Magazin des Deutschen Tierschutzbundes, rein. Dort informieren wir mit dem Artikel „Versteckte Läuse“ auch darüber, für welche Alltagsgegenstände Insekten sterben müssen und welche Label Dir beim Einkauf helfen.
Zu guter Letzt: Lass Dich von skeptischen und negativen Kommentaren nicht unterkriegen. Viele Menschen reagieren auf die vegane Lebensweise mit Ablehnung, doch wenn Du diesen Schritt gehen möchtest, dann denke stets daran, dass Du es für all die Tiere in der Landwirtschaft tust. Wir möchten Dich dabei unterstützen – deshalb findest Du auf unserer Rezeptseite und in unserem veganen 1x1 zahlreiche Tipps und Inspirationen. „Tierschutz genießen – Die Vorratskammer“ fasst für Dich außerdem kompakt die wichtigsten Zutaten der Pflanzenwelt zusammen – sie steht Dir hier zum kostenlosen Download zur Verfügung.
Von Melanie Frommelius, Redakteurin beim Deutschen Tierschutzbund