Aus Liebe zu den „Nutz“Tieren
Ganz gleich, ob Du den Valentinstag mit Deinem*Deiner Partner*in verbringst oder ihn Deinen liebsten Familienmitgliedern oder Freund*innen widmest – er ist eine großartige Gelegenheit, um den Menschen in Deinem Leben zu zeigen, wie viel sie Dir bedeuten. Doch an einem Tag, an dem die Liebe im Mittelpunkt steht, sollten wir nicht die Lebewesen vergessen, die meist leider nicht mit ihren Familien zusammenleben können – die Tiere in der Landwirtschaft. Zwar haben die meisten von uns selten oder gar keinen Kontakt zu ihnen, doch das bedeutet keineswegs, dass wir uns nicht für sie einsetzen können. Schließlich steht bei fast allen Festlichkeiten das Essen im Zentrum, da es Menschen verbindet und für ein geselliges Beisammensein sorgt. Nicht ohne Grund lautet das Sprichwort: „Liebe geht durch den Magen“.
Kommen am Valentinstag allerdings tierische Produkte wie Fleisch, Milch und Eier auf den Tisch, kann von Tierliebe leider keine Rede sein. Ähnlich wie wir haben Tiere ein Verlangen nach Nähe und Zuneigung, doch diese Bedürfnisse rücken in der industriellen Tierhaltung in den Hintergrund. Für viele scheint die Vorstellung, dass sich hinter fertig abgepackten Produkten einstige Gefühle und Gedanken verbergen, zu abstrakt. Aus diesem Grund stellen die meisten Menschen beim Kauf oder Verzehr von Schinken, Käse oder Eiern nicht die Verbindung zu den Tieren her, die dafür ihr Leben geben mussten. Sich mit ihren Charakteren, Bedürfnissen und Verhaltensweisen auseinanderzusetzen, ist nicht nur ein wichtiger Schritt in Richtung Tierschutz, sondern bringt uns Lebewesen näher, die uns mit ihrer Komplexität und ihrer Fürsorge füreinander beeindrucken und bereichern können.
Das liebevolle Leben der „Nutz“Tiere
Die Tiere in der Landwirtschaft werden von der Gesellschaft meist auf die Produkte reduziert, für die sie gezüchtet wurden. Dabei führen sie, wenn sie dürfen, ein geselliges Miteinander, das von Zuneigung und Fürsorge geprägt ist. Wusstest Du beispielsweise, dass Gänse in freier Wildbahn meist ein Leben lang monogam sind? Nachdem sie sich miteinander fortpflanzen, bleiben Gans und Ganter zusammen und ziehen ihren Nachwuchs gemeinsam auf. Die Rollenverteilung ist klar: Das Weibchen brütet die Eier aus und das Männchen beschützt seine Familie vor Eindringlingen. Die Erziehung der Gänseküken übernehmen sie anschließend mit vereinten Kräften. Bei den Schweinen ist das die Aufgabe der Weibchen: Sie bauen schon zwei Tage vor der Geburt ein bequemes Nest aus Ästen und Laub für ihren Nachwuchs, wo dieser von ihr behütet seine ersten Lebenswochen verbringen kann. Danach erhalten die Mütter bei der Aufzucht Unterstützung von anderen Sauen, denn Zusammenhalt ist bei den sensiblen Tieren großgeschrieben. Auch Hennen helfen einander beim Errichten von Gruppennestern und teilen sich die Betreuung der kleinen Küken, während Hähne ähnlich wie Ganter die Abwehr von Gefahren übernehmen.
Besonders gemütlich geht es bei den Kaninchen zu: Sie leben in Familienverbänden und verbringen in ihren selbst gebauten Tunnelsystemen viel Zeit mit ihren Artgenossen. Lauert eine Bedrohung, so signalisieren sie den anderen Kaninchen mit lautem Klopfen, dass sie sich in ihrem komplexen Kaninchenbau verstecken sollen. Diese Geborgenheit und Sicherheit der Familie hilft den Tieren bei der Entwicklung, und sie werden sowohl selbstbewusster als auch friedlicher. Empathie spielt ebenso für Rinder eine große Rolle – sie passen sich an die Emotionen ihrer Artgenossen an. Die Trauer, die Freude und die Angst ihrer Herdenmitglieder übertragen sich auf die einfühlsamen Tiere. Mit aufopferungsvoller Fürsorge in Form von Fellpflege zeigen sie einander, dass sie sich kümmern. Wie auch bei uns stärken feste Bindungen ihre Psyche und ihre Ausgeglichenheit, weshalb Rinder am liebsten Zeit mit ihren vertrautesten Artgenossen verbringen. Vor allem neugeborene Kälber profitieren von der Wärme und Zuneigung ihrer Mutter – umso schädlicher ist es für sie, von ihr getrennt zu werden.
Dieses friedliche, soziale Leben ist den Tieren in der Landwirtschaft meist leider nicht möglich, da sie nur für die Herstellung von tierischen Produkten existieren. Ihre liebevollen Eigenschaften spielen in diesem System keine Rolle – meist können sie nicht mit ihrem Nachwuchs zusammenbleiben, leben oft getrennt von ihrer Herde oder müssen auf kleinstem Raum eng an eng mit viel zu vielen Tieren verharren. Ihr ausgeprägtes Gefühlsleben ist in der industriellen Tierhaltung nicht von Bedeutung, weshalb wir Tage wie den Valentinstag nutzen sollten, um uns für diese liebenswerten Wesen einzusetzen und ihnen unsere Tierliebe zu beweisen.
Rezeptideen mit Tierliebe
Besonders viel Freude bereitet Tierschutz, wenn dabei köstliche vegane Gerichte für Dich und Deine Liebsten entstehen. Für den Valentinstag eignen sich am besten Rezepte, die Du mit Deinen Lieblingsmenschen teilen kannst, ganz gleich mit wem Du den Tag verbringst. Für eine gesellige Runde eignet sich veganes Raclette besonders gut, weil Du für alle zubereiten kannst, was sie am liebsten mögen. Auch unser veganes „Käse“fondue ist die perfekte kulinarische Basis für einen langen Abend unter Pärchen, Freund*innen und Verwandten. Eine leckere Möglichkeit, Deinen Liebsten und den Tieren etwas Gutes zu tun, ist auch veganes Finger- sowie Streetfood. Vor allem Dürüm-Fladen sowie Tortillas kannst Du ganz nach Deinem Geschmack füllen. Zum Teilen und zum Mitnehmen sind auch die leckeren Stick Up Kids und die Bánh Mì Baguettes von Elephant Cooking sowie unsere veganen Scones mit Beeren geeignet.
Möchtest Du Deine*n Liebste*n, Deine Freund*innen oder Deine Familie mit einem tierfreundlichen Drei-Gänge-Menü beglücken, sind Tomate mit veganem „Mozzarella“ oder veganer Karotten„lachs“ eine wunderbare Vorspeise. Für unseren veganen Wellington mit Maronen-Pilz-Füllung und die Zucchiniquiche von Nicole Just aus „Tierschutz genießen“, dem Kochbuch des Deutschen Tierschutzbundes, benötigst Du ebenfalls keine tierischen Produkte und sie lassen beide als Hauptspeise keine Wünsche übrig. Den süßen Abschluss bilden unsere veganen Haselnuss-Dattel-Pralinen, die darüber hinaus ein wunderbares Geschenk zum Valentinstag sind, oder eine köstliche Schokotarte mit Himbeersorbet von Timo Franke – ebenfalls aus „Tierschutz genießen“.
Nicht nur der Valentinstag, sondern jeder einzelne Tag ist eine Gelegenheit, um den Tieren bei jeder Mahlzeit eine Stimme zu geben, indem Du auf pflanzliche Zutaten setzt. Als Inspirationsquelle kannst Du „Tierschutz genießen – Die Vorratskammer“ und „Tierschutz genießen – Die Vorratskammer Rezepte“ hier kostenlos downloaden. Dort findest Du eine Auflistung der wichtigsten Zutaten in der veganen Küche sowie dazu passende Rezepte. Sie sind die Begleitung für unser Kochbuch „Tierschutz genießen“ sowie sein süßes Pendant „Tierschutz genießen – Das Backbuch“. Beide Bücher vereinen leckere vegane Rezepte, Tipps und Tricks, die Dir beim täglichen Kochen und Backen als Hilfestellung zur Verfügung stehen. Auch unsere Rezepteseite beinhaltet zahlreiche kulinarische Ideen für jeden Anlass. Probiere Dich aus, experimentiere mit Zutaten und habe viel Spaß beim Ausprobieren neuer Gerichte – allein oder zusammen mit Deinen Liebsten.
Von Melanie Frommelius, Redakteurin beim Deutschen Tierschutzbund