„End of Fish Day“ schon jetzt erreicht

So früh wie noch nie zuvor haben wir den „End of Fish Day“ erreicht. Dieser Tag gibt an, wann Deutschland rein rechnerisch so viele Fische und Meeresfrüchte verbraucht hat, wie im gesamten Jahr unter deutscher Flagge gefangen oder hierzulande gezüchtet werden. Somit müssen wir jährlich über 70 Prozent unseres Konsums über Importe decken. Ein trauriger Tag, der symbolisch für die grenzenlose Überfischung unserer Gewässer steht.

Die verheerenden Folgen des Fischkonsums

Deutschland hat rein rechnerisch am 11. März 2022 für dieses Jahr alle Fische und Meeresfrüchte verbraucht, die unter deutscher Flagge gefangen oder hierzulande gezüchtet werden – das haben die Entwicklungsorganisationen Fair Oceans, Brot für die Welt und Slow Food Deutschland nun bekannt gegeben. Ermittelt haben sie dies auf Grundlage der Zahlen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), die den alljährlichen Selbstversorgungsgrad Deutschlands mit Fischereierzeugnissen berechnet. So früh wurde dieser „End of Fish Day“ noch nie ausgerufen. Es ist ein ernüchternder Tag, der zeigt, dass die Deutschen Jahr für Jahr weitaus mehr Fische und Meeresfrüchte verzehren, als sie selbst fangen und züchten können. Die Folgen sind verheerend, denn dieser unersättliche Konsum trägt erheblich zur Überfischung aller Gewässer bei und schadet der Artenvielfalt. Obwohl die Situation für die Fische bereits jetzt verheerend ist, möchten laut einer Studie 62 Prozent der Deutschen ihren Fischkonsum sogar noch erhöhen. Darüber hinaus haben auch die enorme Wasserverschmutzung und der unaufhaltsame Klimawandelzu dieser traurigen Entwicklung geführt.

Rücksichtslose Überfischung

Um der riesigen Nachfrage nach Lachs, Garnelen, Thunfisch und Co. nachzukommen, den beliebtesten Fischerzeugnissen der Deutschen, ist Deutschland auf Importe angewiesen – über 70 Prozent müssen auf diese Weise gedeckt werden. Auch Aquakulturen spielen bei der Versorgung mit Fisch eine große Rolle – zumal diese Methode als nachhaltige Alternative zum Wildfang angepriesen wird. Aus Tierschutzsicht ist diese allerdings keinesfalls zu befürworten. Denn dort werden Fische auf engstem Raum in Käfigen oder Becken herangezüchtet, in denen sie sich kaum bewegen und ihre natürlichen Instinkte sowie Verhaltensweisen nicht ausleben können. Wanderfischen wie Lachsen ist es dementsprechend unmöglich, die Tausenden von Kilometern zurückzulegen, so wie es in freier Wildbahn üblich wäre.

 

 

Ein weiteres großes Problem ist die Herstellung von Fischmehl und Fischöl, das massenweise aus Schwarmfischen aus dem Wildfang hergestellt wird. Es dient zur Fütterung von anderen für den Verzehr vorgesehenen Fischen und Tieren in der Landwirtschaft. Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) hat sich die Überfischung in den letzten vier Jahrzehnten mehr als verdreifacht – 2017 waren bereits 34,2 Prozent der Bestände kommerzieller Fischarten überfischt. Dieses Problem beschränkt sich nicht auf Deutschland, denn die Meere werden auch global völlig ausgeschöpft. Der FAO zufolge sind das Mittelmeer und das Schwarze Meer am stärksten betroffen – sage und schreibe 62,5 Prozent der Bestände gelten dort als überfischt.

Pflanzliche Alternativen zu Fisch

Der konsequenteste Weg, um die Artenvielfalt unter Wasser zu schützen, ist auf pflanzliche Alternativen für Fisch zurückzugreifen. Mit einer veganen Ernährungsweise kannst Du mit jedem Einkauf und jeder Mahlzeit Fischen Deine Stimme geben und Dich für sie einsetzen. Inspirationen dazu findest Du auf unserer Rezeptseite, wie zum Beispiel unseren veganen „Thunfisch“aufstrich und unseren veganen Karotten„lachs“. Weitere vegane Rezepte gibt es in unseren „Tierschutz genießen“-Büchern – alle Infos dazu findest Du auf www.tierschutz-genießen.de