Steckbrief: Puten

Woher kommen Puten ursprünglich? Wie pflanzen sie sich fort? Wie verhalten sie sich in ihrer Gruppe? Antworten zu diesen Fragen findest Du im Steckbrief.

Ursprung

Die Pute, auch Haustruthuhn genannt, gehört zu den Fasanenartigen und stammt in ihrer heutigen domestizierten Form von der amerikanischen Wildpute ab. In den USA waren die Tiere beinahe ausgestorben, hatten laut Biolog*innen aber das bemerkenswerteste Comeback in der Geschichte des Artenschutzes. Mittlerweile leben wieder ungefähr 3,5 Millionen wilde Tiere in den USA. Sie sind in jedem Bundesstaat außer Alaska vorzufinden. Puten können bis zu zehn Jahre alt und bis zu fünfzehn Kilogramm schwer werden.

Sozialverhalten

Puten leben zusammen in Gruppen, in denen extrem strenge Hierarchien herrschen. Sie legen den Rang in der Gruppe bereits innerhalb des ersten Lebensjahres fest und behalten diesen für immer bei. Als Konsequenz bekommen einige Männchen mit niedrigem Rang niemals die Chance, sich fortzupflanzen. Die Tiere sind tagaktiv und schlafen nachts gemeinsam auf Bäumen. Mit ihren Gruppenmitgliedern kommunizieren sie mit bis zu 20 verschiedenen Lauten, mit denen sie sich gegenseitig warnen können.

Bedürfnisse und Beschäftigung

Puten leben im Wald und ernähren sich dort von Früchten, Samen, Würmern, Schnecken und Insekten. Mit ihren nach Geschlechtern getrennten Gruppen durchqueren sie große Gebiete und verbringen ihre Zeit mit Sand- und Sonnenbädern sowie spielerischen Aktivitäten. Wilde Puten konnten ursprünglich bis zu 80 Kilometer pro Stunde schnell fliegen, doch die heutigen domestizierten Tiere sind aufgrund der selektiven Züchtung ihres Brustmuskels nicht mehr dazu in der Lage.

 

 

Sinne

Puten haben keine Ohren, können aber dennoch gut hören. Auch ihr Sehsinn ist ausgeprägt und sie verfügen über ein großes Sichtfeld von 270 Grad – mit kurzer Kopfbewegung auf 360 Grad erweiterbar –, das sie dazu befähig, bis in weite Entfernungen zu sehen. Sie sehen dreimal so scharf und achtmal so weit wie Menschen. Dementsprechend können sie sehr schnell auf visuelle Reize reagieren, was ihrer Rolle als Beutetiere zugrunde liegt. Zwar haben sie keine Tiefenwahrnehmung, kompensieren diese aber mit Kopfbewegungen. Zudem ist ihre Netzhaut eine der komplexesten unter allen Tieren – sie besitzen sechs sogenannte Kegelzellen, mit denen sie Farben besonders gut erkennen können. Sowohl ihr Geschmacks- als auch ihr Geruchssinn sind nicht so stark ausgeprägt wie ihr Seh- und ihr Hörvermögen.

Fortpflanzung

Männchen führen mit ihrem farbenfrohen Federkleid einen Balztanz auf, mit dem sie paarungsbereite Hennen beeindrucken möchten. Sucht sich das Weibchen einen Hahn aus, pflanzt es sich mit ihm fort. Anschließend bauen die Hennen Nester in Bodenmulden an versteckten Plätzen, in das sie sieben bis 18 Eier über eine Zeitspanne von bis zu zwei Wochen legen. Dort schlüpfen die Jungen nach 28 Tagen und bleiben fünf Monate lang bei ihrer Mutter, die ihren Nachwuchs vor Gefahren beschützt.