Steckbrief: Honigbienen
Wie und wo leben Honigbienen? Wie pflanzen sie sich fort? Leben sie als Einzelgänger oder in der Gruppe? Antworten zu diesen Fragen findest Du im Steckbrief.
Die Honigbiene gehört zu einer Insektengruppe, in der mehrere Familien der Hautflügler (Hymenoptera) zusammengefasst werden. Im alltäglichen Sprachgebrauch differenzieren wir vor allem zwischen der im Verband lebenden Honigbiene (Apis mellifera) und der solitär lebenden Wildbienen. Die Honigbiene ist eine in Deutschland heimische Bienenart, die Vermutungen zufolge ihren Ursprung in Asien hatte, bevor sie nach Europa und Afrika kam.
Honigbienen sind sozial ausgerichtet und auf ihre Artgenossen angewiesen, denn ohne einander könnten sie nicht überleben. Das Bienenvolk lässt sich zwischen drei verschiedenen Bienenwesen unterscheiden, die sich in der Entwicklung, dem Aussehen, der Tätigkeit und der Lebensdauer unterscheiden: Die Königin, die Arbeiterin und die Drohne. Sie sind Teil eines Superorganismus, der den Namen Bien trägt. Neben den drei Bienenarten besteht dieser aus den Waben, die das Lebenszentrum für die Bienen darstellen. Sie kommunizieren mithilfe ihrer Pheromone, also ihrer Duftstoffe, und ihres Tanzverhaltens. Mit dem sogenannten Schwänzel- und Rundtanz zeigen Arbeiterinnen anderen Arbeiterinnen beispielsweise, wo geeignete Niststellen liegen oder wo sie viel Nektar finden.
Die Königin ist das einzige voll entwickelte Weibchen eines Bienenvolkes und hat eine Lebensdauer von drei bis fünf Jahren. Sie regelt mithilfe ihrer Pheromone – auch Duftstoffe genannt – den Ablauf innerhalb des Biens. Arbeiterinnen wiegen 0,1 Gramm und können bis zur Hälfte ihres Körpergewichts an Nektar aufnehmen. Neben ihrer wichtigen Aufgabe als Sammlerinnen und Honigproduzentinnen kümmern sie sich auch um die Aufzucht der Larven, das Putzen und den Bau des Bienenstocks sowie den Wachposten vor ihrem Zuhause. Drohnen sind männliche Bienen, die von den Arbeiterinnen gefüttert werden. Sie sind ausschließlich für die Fortpflanzung zuständig.
Honigbienen sind dazu in der Lage, Düfte zu lernen und zu erkennen. Schon kleinste Mengen können sie einordnen, da sie über ein exzellentes Duft-Gedächtnis verfügen. Vor allem Blütendüfte und die Pheromone ihres Volkes können sie kategorisieren. Diese Fähigkeit ist besonders wichtig, da Honigbienen sich mithilfe von Düften orientieren und auf diese Art und Weise kommunizieren. Mit ihren sogenannten Facettenaugen können sie außerdem besonders gut Bewegungen sehen, was es ihnen auch ermöglicht, schnell zu fliegen. Zudem ist UV-Licht für sie sichtbar, weshalb sie Blüten und Pollen und auch bei bedecktem Himmel den Stand der Sonne erkennen können. Honigbienen hören zwar keine Töne, nehmen aber bestimmte Vibrationen wahr. Dies ist für ihr Tanzverhalten, welches als wichtiges Kommunikationsmittel fungiert, besonders entscheidend. All diese Sinne helfen ihnen zudem bei der Orientierung – ob bei Licht oder Dunkelheit.
Um die Aufzucht der Königinnen- und Arbeiterinnenlarven kümmern sich die Arbeiterinnen: Die Königinnenlarven füttern sie ausschließlich mit Gelée royale, das ihnen einen extremen Wachstumsschub verpasst. Arbeiterinnenlarven erhalten nur zu Beginn Gelée royale und zum Schluss Pollen sowie Honig. Da es nur eine Königin geben kann, schwärmt die bisherige Anführerin mit einem Teil der Arbeiterinnen aus und nistet sich an einem anderen Ort ein. Nachdem die neue Königin geschlüpft ist, töten die Arbeiterinnen die restlichen Königinnenlarven. Als einziges voll entwickeltes Weibchen kann nur die Bienenkönigin sich fortpflanzen. Ab ihrem sechsten Lebenstag tritt sie ihren „Hochzeitsflug“ an. Zu dieser Zeit fliegt sie mehrfach aus, um sich mit acht bis zwölf Drohnen zu paaren, die danach sterben. Dieser Prozess findet an sogenannten Drohnensammelplätzen statt. Im Anschluss beginnt die Königin mit der Eiablage.