Steckbrief: Gänse

Wie leben Gänse in ihrer Herde? Wie pflanzen sie sich fort? Und von wem stammen sie ab? Antworten zu diesen Fragen findest Du im Steckbrief.

Ursprung

Die Wildgans, auch Graugans genannt, ist der direkte Vorfahr der Hausgans. Sie verfügt über eine Flügelspanne von 1,60 Metern. Die ursprüngliche Art konnte fliegen, was den meisten Hausgänsen nicht mehr möglich ist. Sie sind aber dazu in der Lage, weite Strecken zu laufen. Die natürliche Lebenserwartung beträgt bei Wildgänsen 20 Jahre und bei Hausgänsen 15 Jahre. Zudem sind Hausgänse schwerer und größer als ihre wilden Vorfahren und haben weißes Gefieder.

Sozialverhalten

Wildgänse leben in kleineren Familiengruppen, die aus einem Männchen, Ganter genannt, und unter Umständen mehreren weiblichen Gänsen sowie ihren Jungtieren bestehen. Schwestergänse bleiben meist ein Leben lang nah zusammen, Brüder eher selten. Untereinander kommunizieren sie mithilfe verschiedener Laute sowie durch Ausdrucksbewegungen wie Flügelschlagen und nutzen Rufe, um die anderen zu warnen.

Bedürfnisse und Beschäftigung

Wildgänse gehen gerne sozialen Aktivitäten sowie ihrer Gefiederpflege auf dem Wasser nach. Sie sind Zugvögel, die während der Reise in ganz Europa anzutreffen sind. Sie überwintern an der Westküste der iberischen Halbinsel, an der Nordküste von Algerien und Tunesien sowie an den Küsten der Adria. Aufgrund des Klimawandels und der Bejagung ist allerdings in den letzten Jahren zu beobachten gewesen, dass Gänse immer weiter nördlich überwintern. Die Tiere sind tag- und nachtaktiv und beschäftigen sich die Hälfte des Tages mit der Futtersuche. Die restliche Zeit nutzen die Tiere, um zu entspannen. Ein Zeichen, dass sie sich wohlfühlen, ist auch wenn sie ins Wasser eintauchen und dort halbe Purzelbäume schlagen.

 

 

Sinne

Gänse verfügen über ausgeprägte Sinne. Ihr hoch entwickeltes Sehvermögen ermöglicht es ihnen, Farben zu unterscheiden und wahrzunehmen, was sich hinter und über ihnen abspielt. Darüber hinaus sind auch ihr Hör- und ihr Geruchssinn sehr gut, wodurch sie früh Gefahren erkennen und Alarm schlagen können.

Fortpflanzung

Gans und Gänserich umwerben einander tanzend und gehen schließlich eine lebenslange monogame Verbindung ein. Das Weibchen brütet 28 Tage lang Eier aus, während der Ganter das Nest beschützt. Gemeinsam im Familienverband ziehen sie den Nachwuchs auf. Allerdings existieren auch vielfältige Verbindungen wie Beziehungen zwischen Männchen und Weibchen, gleichgeschlechtliche sowie Dreiecksbeziehungen. Nur bei Gantern paaren sich Männchen mit Männchen – sogar unter Geschwistern. Zu Heteropaaren kann sich ein zweites Weibchen gesellen – die weiblichen Gänse mögen einander allerdings nicht besonders.