Steckbrief: Fische

Wie verhalten sich Fische in ihrer natürlichen Umgebung? Wie pflanzen sie sich fort? Antworten zu diesen Fragen findest Du im Steckbrief.

Ursprung

Fische sind die ältesten Wirbeltiere der Erde. Sie lebten schon vor 450 Millionen Jahren in den Meeren. Weltweit existieren etwa 32.500 Fischarten in Süß- sowie Salzwasser und man unterscheidet zwischen Knorpel- sowie Knochenfischen. Bei Knorpelfischen besteht das Skelett nicht wie bei Knochenfischen aus Knochen, sondern, wie der Name erahnen lässt, aus Knorpel. Außerdem besitzen sie statt Schuppen Hautzähnchen und statt Kiemenklappen Kiemenschlitze. Allerdings sind nur vier Prozent aller Fische Knorpelfische – das sind etwa 1.200 Arten, wie zum Beispiel Haie und Rochen.

Sozialverhalten

Die meisten Fische schließen sich bewusst zu Schwärmen und Schulen zusammen. Schwärme sind soziale Gefüge, zu denen die Tiere sich anhand bestimmter äußerlicher Merkmale und gemeinsamer Interessen zusammenschließen. Dadurch gehen sie in der Masse unter und ein angreifendes Meerestier hat schlechtere Chancen. Unter diese Schwärme fallen auch Fischschulen – diese sind hochspezialisiert und die Tiere darin schwimmen synchron und sind effizienter. Das ist möglich, da sie über ein sogenanntes Seitenlinienorgan verfügen. Dabei handelt es sich um sensorische Nervenbündel an der seitlichen Körperwand, die kleinste Strömungen sowie Vibrationen wahrnehmen und gewährleisten, dass die Fische nicht gegeneinander sowie zeitlich und räumlich eng koordiniert schwimmen.

Bedürfnisse und Beschäftigung

Fische verfügen über eine hohe kognitive Leistungsfähigkeit und lernen schnell. Sie schöpfen ihr Wissen aus ihren Erfahrungen, ihren Wahrnehmungen und ihren Erinnerungen. Außerdem sind sie dazu in der Lage, Werkzeuge zu benutzen, im Team zu arbeiten und Kunstwerke zu erschaffen. Indem sie das Verhalten ihrer Artgenossen beobachten, lernen sie selbst dazu. Wanderfische wandern Tausende von Kilometern ins Meer, wo sie aufgrund des üppigeren Nahrungsangebots mehrere Jahre leben. Anschließend kehren sie in das Süßgewässer der Flüsse zurück, um dort zu laichen. Die Herausforderungen ihrer Wanderung können die Fische bewältigen, indem sie spezielle Muskeln ausbilden. Dadurch sind sie dazu in der Lage, meterhohe Wasserfälle hinaufzuspringen und bis zu 50 Kilometer pro Tag zurückzulegen.

 

Sinne

Wanderfische profitieren von ihren scharfen Sinnen, wenn sie sich bei ihrer kilometerlangen Reise orientieren müssen. Sie erkennen Orte wieder und finden zurück, indem sie sich unter anderem vom Magnetfeld der Erde und von den Lichtwellen der Sonne leiten lassen. Dabei hilft auch ihr Geruchssinn, der zudem hilfreich für die Kommunikation mit Artgenossen ist. Manche Fische stoßen chemische Botenstoffe aus, die andere Fische wahrnehmen können. Außerdem nutzen sie Biolumineszenz – sie produzieren also ihr eigenes Licht und machen durch Leuchten auf sich aufmerksam. Des Weiteren zeigen neue Erkenntnisse, dass sie ebenso mit „Geräuschen“, die sich wie Vibrationen anhören, kommunizieren können.

Fortpflanzung

Wanderfische, beispielsweise Lachse, kommen in Süßwasserflüssen zur Welt und wandern ins Meer, sobald sie eine Größe von zehn Zentimetern erreicht haben. Dort verweilen sie, bis ihre Wachstumsphase nach bis zu drei Jahren abgeschlossen ist, und kehren schließlich an ihren Geburtsort zurück, um dort selbst Nachwuchs auf die Welt zu bringen. Weibchen heben Laichgruben aus und legen 10.000 bis 30.000 Eier hinein. Dort legen männliche Tiere ihre Spermien mit ab. Lediglich rund zwei Prozent der daraus schlüpfenden Jungtiere erreichen das Erwachsenenalter und begeben sich auf die Reise ins Meer. Elterntiere sterben nach dem Laichen vor Erschöpfung und weil sie das Fressen einstellen, sobald sie sich wieder im Süßwasser befinden. Ab da an zehren sie nur noch von ihren Körperreserven. Nur ungefähr fünf Prozent machen die Wanderung ein zweites Mal.