Steckbrief: Enten

Wie leben Enten in ihrer Herde? Wie pflanzen sie sich fort? Und von wem stammen sie ab? Antworten zu diesen Fragen findest Du im Steckbrief.

Ursprung

Die Stockente ist die Stammform der sogenannten Hausente und die häufigste Art der europäischen Schwimmente. Sie wurde vor etwa 3.000 Jahren domestiziert. Die wilde Form kommt im größten Teil Eurasiens, im Norden Afrikas sowie in Teilen Nordamerikas vor und ist in Australien sowie in Neuseeland eingeführt worden. Brutplätze der Stockente sind in Gebirgen von bis zu 2.000 Metern zu finden. Die Tiere können bis zu 15 Jahre alt werden.

Sozialverhalten

Enten leben in lockeren Gruppen, in denen keine Rangfolge herrscht und die aus Artgenossen, anderen Entenarten, aber beispielsweise auch Gänsen bestehen können. Sie bevorzugen Gesellschaft und suchen aktiv danach. Dabei passen sie sich an den Rhythmus ihrer Gruppe an – das bedeutet konkret, dass die Tiere zur selben Zeit fressen, ruhen und schlafen. Bis zur Ausbildung ihres Daunenkleids schlafen Entenküken zusammen, um einander zu wärmen, danach bevorzugen sie Abstand voneinander. Die Kommunikation zwischen den Tieren besteht aus dem charakteristischen Quaken sowie Lauten wie „räb“ und „wäk“.

Bedürfnisse und Beschäftigung

Den Großteil ihrer Zeit verbringen Enten mit der Suche nach Nahrung, Ruhezeiten in der Gruppe und Gefiederpflege. Dabei bewegen sie sich bevorzugt im Wasser und an Land. Der sogenannte Entenfuß ermöglicht ihnen die Fortbewegung durch Laufen und Schwimmen. Er wird auch als „Paddel“ oder als „Schwimmfuß“ bezeichnet. Er ist weit hinten am Rumpf positioniert und zwischen den drei vorderen Zehen sind Schwimmhäute gespannt. Die Futtersuche im Wasser trägt die Bezeichnung „Gründeln“ – dabei tauchen die Tiere ihren Kopf in das Wasser und suchen bis zu einem halben Meter tief nach essbaren Pflanzen, die sie mit ihrem Schnabel abtrennen, oder schnappen beispielsweise nach kleineren Tieren. Bevorzugt ernähren sich die Tiere allerdings pflanzlich. Bei ihrer Gefiederpflege, die sie teilweise ebenfalls im Wasser betreiben, machen Enten ihre gesamten Federn nass, um sie schließlich mit dem Sekret ihrer Burzeldrüse wasser- und schmutzfest zu machen. Enten sind zudem Zugvögel, die Hunderte Kilometer in der Luft zurücklegen und dabei eine Geschwindigkeit von bis zu 100 Kilometer pro Stunde erreichen können.

 

Sinne

Enten verfügen über ausgesprochen gute Sinne, was sie zu äußerst anpassungsfähigen Tieren macht. Insbesondere ihre Augen und ihr Gehör sind sehr ausgeprägt. Obwohl Enten keine Ohrmuscheln haben, nehmen sie einen Frequenzbereich von bis zu 20 Kilohertz wahr – das liegt in demselben Bereich wie bei uns Menschen. Als Wassertiere können Enten zudem nicht nur an Land, sondern auch unter Wasser sehr gut sehen. Auch ihr Geruchs- sowie ihr Geschmackssinn sind gut ausgebildet. In der Schnabelhaut befinden sich zudem Tastkörperchen, die den Schnabel als weiteres, wichtiges Sinnesorgan auszeichnen.

Fortpflanzung

Zu Beginn der Balz treffen sich männliche Enten – Erpel genannt – im Herbst und bilden Gruppen. Im Frühjahr gesellen sich die Weibchen dazu, was zu intensiven Kämpfen unter den Erpeln führt. Die Weibchen entscheiden sich schließlich, mit wem sie sich fortpflanzen wollen, und bekommen einmal im Jahr Nachwuchs. Sie legen sieben bis 16 Eier und kümmern sich um die Brutpflege sowie die Aufzucht der Entenküken.