Fünf Fakten über Schweine

Clever, verspielt und liebevoll – Schweine sind spannende Tiere, die mit ihren sozialen sowie kognitiven Fähigkeiten beeindrucken. Trotzdem sind sie für die meisten Menschen nur Fleischlieferanten und Trüffelschnüffler. Es wird Zeit, sie kennen- und lieben zu lernen.

1. Schweine sind intelligent

Intelligenter als Hunde oder Katzen und sogar dreijährige Kinder – Schweine sind ähnlich clever wie Primaten, erkennen sich im Spiegel und besitzen ein Ich-Bewusstsein. Sie wissen, wie sie neue Situationen bewältigen können, lernen aus ihren Erfahrungen und können Probleme lösen. Beispielsweise fliehen sie in der Natur immer gegen den Wind. Zudem lernen sie voneinander und zehren von dem Erfahrungsschatz anderer Artgenossen. So lassen sich beispielsweise besonders einfach gute Futterstellen finden. Doch Schweine realisieren auch, wenn sie von einem dominanteren Schwein begleitet werden, das ihnen das Futter wegfressen könnte. Dieses „visual perspective taking", also die Fähigkeit anzunehmen, was andere sehen, sorgt in solchen Situationen dafür, dass sie davon absehen, ihre Futterstelle zu besuchen. Besonders wichtig für die Ausbildung dieser kognitiven Fähigkeit ist die Stimulation aus ihrer Umwelt. Diese ist in der industriellen Massentierhaltung nicht gegeben und schränkt die Tiere auch auf dieser Ebene extrem ein.

2. Schweine sind gute Mütter

​​​​​​Zwei Tage vor der Geburt ihres Nachwuchses verlassen trächtige Sauen ihr Gruppennest und suchen nach einem geeigneten Ort, wo sie aus Naturmaterialien wie Ästen und Laub ein gemütliches Nest für ihre Ferkel bauen. Wichtig für den Standort ist, dass ihre Kleinen geschützt sind – die Gegend muss stark bewachsen, abgelegen und nah am Wasser sein. Nur einen Tag nach der Geburt können Muttersauen ihre Ferkel voneinander unterscheiden und auch die Ferkel erkennen sie an ihrem Geruch. In den ersten beiden Wochen verbringen sie Zeit unter sich – so stärken sie ihre Bindung zueinander für später. Danach kehren sie gemeinsam zur Gruppe zurück. Dort unterstützen sich Muttersauen gegenseitig bei der Aufzucht ihres Nachwuchses.

3. Schweine führen ein liebevolles Miteinander

Schweine leben in matriarchaten Gruppen von bis zu 20 Artgenossen, wo Sauen das Sagen haben. Da die Rangordnung schon im Ferkelalter festgelegt wird, leben die Gruppen relativ harmonisch zusammen. Kommen neu geborene Ferkel im gemeinsamen Gruppennest an, erschnüffeln sie Kontakt – bereits bekannte Artgenossen begrüßen sich. Unter ihnen herrscht eine klare Aufgabenteilung: Einige Schweine suchen nach neuem Material für das Nest, andere sind dafür verantwortlich, die Äste und das Laub im Nest zu verteilen. Es gibt sogar Streitschlichter unter ihnen, die dazwischen gehen, wenn andere miteinander kämpfen. Innerhalb dieser Gruppe haben Schweine unterschiedlich enge soziale Bindungen – oft stehen sich Geschwistersauen bis ins Erwachsenenalter besonders nah. Manchmal gehen zwei Sauen auch Partnerschaften miteinander ein und unter anderem gemeinsam auf Nahrungssuche. Die verspielten Ferkel toben gemeinsam herum, rennen und kämpfen aus Spaß. Auch erwachsene Schweine konnten schon dabei beobachtet werden, wie sie mit Stroh spielen, ihre Neugier und ihr Entdeckungsdrang hält ebenfalls im Alter an.

 

4. Schweine sind Kommunikationstalente

Mithilfe von mehr als 20 verschiedenen Lauten sowie ihrem Geruchssinn können Schweine mit ihren Artgenossen kommunizieren. Die Laute informieren andere Schweine darüber, wo sich das Tier befindet und wie es ihm geht. Sie erfahren auf diese Art sogar, wie groß das Schwein ist, das gerade Kontakt zu ihnen aufnimmt. Mit ihrer eigenen Sprache drücken die Tiere aus, ob sie gerade ein positives oder negatives Erlebnis erfahren. Die Analyse von Schweinelauten hat ergeben, dass sie in positiven Situationen viel kürzer sind als unter negativen Umständen wie zum Beispiel beim Umgang mit den Tieren im Schlachthof. Bereits Jungtiere, die von der Mutter getrennt werden, können durch die Dauer und die Frequenz ihres Rufs angeben, wie schlimm ihre Lage ist. Je schwächer oder hungriger die Tiere sind, desto länger und höher ist der Ruf. Auch ausgewachsene Schweine können so um Hilfe oder Unterstützung rufen. Doch auch ihre Körperhaltung sagt Einiges über den Zustand und die Laune eines Tieres aus. Vor allem die Stellung der Ohren und des Schwanzes ist hier wichtig: Ist der Schwanz eingerollt, bedeutet dies, dass das Tier zufrieden ist, ist er gerade, signalisiert das, dass es Stress empfindet und angehoben sowie gerollt ist er beim Begrüßen und Kennenlernen.

5. Schweine haben Supernasen

Schweine sind bekannt als exzellente Spürnasen – das liegt an ihren drei Milliarden Riechsinneszellen. Das sind zehnmal so viele wie beim Hund, weshalb sie eindeutig die besseren Trüffelschnüffler sind. Die cleveren Tiere fressen ihren Fund allerdings gerne selbst. Ihre Supernase hilft ihnen auch im gemeinsamen Miteinander, denn dank ihr können sie ihre Geschwister voneinander unterscheiden. Auch ihr Gehör ist bemerkenswert und hilft den sensiblen Tieren dabei, sich untereinander zu verständigen. Sie vernehmen so die Laute ihrer Artgenossen und können darauf reagieren.

 

 

Wenn Du Dich für Schweine starkmachen möchtest, dann ist die pflanzliche Ernährungs- und Lebensweise der beste Weg, um den liebevollen Tieren eine Stimme zu geben. Auf unserer Rezeptseite, in „Tierschutz genießen – Die Vorratskammer“ und auf unsere Seite mit Ersatzprodukten findest Du zahlreiche Tipps und Inspirationen zu leckeren veganen Gerichten. Unter www.tierschutz-genießen.de gibt es außerdem alle Informationen zu „Tierschutz genießen“, das Kochbuch des Deutschen Tierschutzbundes, und seinem süßen Pendant „Tierschutz genießen – Das Backbuch“.