Fünf Fakten über Krebstiere

Krebstiere leben im Verborgenen, wo wir sie nicht sehen können. Doch das ist kein Grund diese spannenden Lebewesen zu unterschätzen und lediglich als schmackhafte „Meeresfrüchte“ zu betrachten. Hummer, Garnelen, Krebse und Co. sind intelligent, haben individuelle Persönlichkeiten und Gefühle. Es ist an der Zeit, sie richtig kennenzulernen.

1. Hummer altern langsam

​​​​​Hummer sind wirklich erstaunliche Tiere. Während Menschen und andere Tierarten im Prozess des Alterns schwächer und langsamer werden, sind die Krebstiere davon kaum betroffen. Sie wachsen endlos weiter und müssen sich dafür immer wieder häuten, da ihr Panzer nicht mitwächst und zu eng wird. Durch ein spezielles Enzym altern sie anders als andere Tiere und könnten vielleicht sogar viel älter werden, wenn ihr Panzer sie irgendwann nicht erdrücken würde. Zehn bis 15 Prozent der Hummer sterben an Schwäche, nachdem sie sich gehäutet und einen neuen Panzer hergestellt haben. Schließlich ist es im hohen Alter auch für sie mit einem großen Energieaufwand verbunden, den Körperteil immer wieder neu nachwachsen zu lassen. Doch bis es soweit ist, werden viele von ihnen stattliche 100 Jahre alt. Es wurden sogar schon Tiere gefunden, die 145 Lebensjahre erreicht haben.

2. Garnelen haben unterschiedliche Persönlichkeiten

​​​​​​Die meisten von uns können sich nicht vorstellen, dass Meerestiere so etwas wie einen Charakter besitzen. Diese Einstellung wird den spannenden Tieren keineswegs gerecht, denn ihre Persönlichkeiten sind so vielfältig wie das Meer selbst. Denn dort müssen sie sich an verschiedene Situationen und Umstände anpassen. Da hilft es, wenn Felsengarnelen etwas zurückhaltender sind, während draußen viele Feinde lauern. Mutigere Artgenossen kommen nach einer überstandenen Gefahr schneller aus ihrem Versteck raus, überleben dies allerdings im Gegensatz zu den etwas schüchternen Garnelen oft nicht. Die Umwelt hat so einen großen Einfluss auf die Tiere, dass es ganze Populationen gibt, die eher mutig oder eher ängstlich sind. Diese Charakteristika sind beständig und beweisen, dass die Meere von den unterschiedlichsten Persönlichkeiten besiedelt werden.

3. Krebstiere sind empfindungsfähig

​​​​​Im Hinblick auf ihre Bedürfnisse schenken wir Krebstieren ausgesprochen wenig Aufmerksamkeit und fragen uns kaum, wie viel Leid hinter „Meeresfrüchten“ steckt. Dabei haben Forscher*innen längst bewiesen, dass Krebstiere wie Hummer, Garnelen und Krabben Schmerzen empfinden und leiden. Zudem vermeiden Krebstiere lauernde Gefahren, da sie sich merken können, in welchen Situationen sie Leid erfahren haben. Diese Verhaltensweisen verdeutlichen, dass sie wie alle anderen Tiere ebenfalls Schmerzen spüren, Angst und Stress empfinden sowie bewusst aus Erfahrungen lernen und ihr Verhalten zukunftsgerichtet anpassen.

 

4. Krebstiere können Links- oder Rechtshänder sein

​​​​​​Beispielsweise Hummer und andere Krebsarten besitzen zwei Scheren, die unterschiedlich groß sind. Im Allgemeinen ist die rechte Schere die kräftigere der beiden und dient vor allem dazu, Feinde oder Nahrung festzuhalten und zu knacken. Die kleinere, schlankere Schere nutzen die Tiere, um ihre Beute zu zerkleinern und anschließend zum Mund zu führen. Allerdings kann das auch umgekehrt aussehen, denn wie auch bei uns Menschen gibt es unter Hummern Links- und Rechtshänder. Beide Scheren benutzen sie zudem als wirksame Verteidigungswaffen, die sie in alle Richtungen bewegen können. Diese erreichen bei alten Tieren solch eine enorme Größe, dass sie mehr als die Hälfte des Körpergewichtes ausmachen.

5. Krebstiere sind intelligent

​​​​​​Krebstiere sind komplexe Wesen, die nicht nur Schmerzen fühlen, sondern auch zu vorausschauendem Handeln fähig sind. Ihre neuronalen Netzwerke machen sie zu geschickten Handwerkern, die Werkzeuge benutzen können. Auch im sozialen Zusammenleben ist ihre hohe Intelligenz nützlich, da sie ihre Verwandten wiedererkennen. Davon profitieren auch Einzelgänger wie Hummer, die sich ihre Feinde merken und diese somit meiden können. Forscher*innen vertreten die Ansicht, dass sie ähnlich intelligent sind wie Oktopoden. Auch Flusskrebse sind nicht ohne, denn sie sind dazu in der Lage, Neues zu lernen und Informationen zu nutzen, mithilfe derer sie sich orientieren können. Wie auch Fische arbeiten Krebstiere mit anderen Spezies zusammen, wie zum Beispiel der Knallkrebs und die Wächtergrundel. Diese beiden leben zusammen in einer Höhle, die der Knallkrebs weiter aushebt, während die Grundel den Bau bewacht und gegebenenfalls Alarm schlägt. So profitiert der Krebs, der einen schlechten Sehsinn hat, von dem Schutz der Grundel und diese wiederum kann sich in das gemachte Nest flüchten, sollten Gefahren drohen. Besonders beeindruckend ist auch das Tauschgeschäft unter Einsiedlerkrebsen. Sie nutzen verlassene Muscheln als neue Behausung, da sie aus ihrer eigenen herauswachsen. Mit anderen Krebsen formen sie der Größe nach geordnete Schlangen, um miteinander Muscheln zu tauschen.

 

 

 

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