Zwar sind Kaninchen sehr ruhige Tiere, doch ihren Gemütszustand kannst Du an ihren Ohren ablesen. Sind sie aufgestellt, ist das Kaninchen wachsam – sind sie zusätzlich nach vorne geneigt, ist es neugierig und untersucht etwas. Wenn ein Ohr gedreht ist, dann vernimmt das Tier aus der jeweiligen Richtung ein Geräusch und leicht nach hinten gekippte Ohren zeigen, dass es entspannt ist. Sind sie sehr weit nach hinten gekippt oder gar angelegt, kann es ebenso bedeuten, dass es aggressiv oder ängstlich ist. Auch über Laute geben die Tiere einiges preis: Für den Menschen ein nicht hörbares, summendes Geräusch bedeutet, dass das Kaninchen glücklich ist – wütende Kaninchen hingegen knurren leise. Die gegenseitige Fellpflege verdeutlicht, dass sie für ihre Artgenossen Zuneigung empfinden, doch bei Meinungsverschiedenheiten kann es auch passieren, dass sie sich gegenseitig jagen. Die anschließende Entschuldigung geschieht, indem sie ihre Nasen aneinander reiben.
Kaninchen leben in ihrem selbst gebauten Zuhause unter der Erde. Dieses besteht aus einem komplexen Höhlen- und Tunnelsystem, das bis zu 100 Quadratmeter umfassen kann. Die Tiere haben stets einen Bauplan im Kopf und so gelingt es ihnen, alle Elemente miteinander zu verbinden, sodass ein architektonisches Meisterwerk entsteht. Die vielen Nebeneingänge dieser Behausung fallen senkrecht zum Boden, sodass die Tiere bei angreifenden Feinden schnell darin verschwinden können.
Kaninchen leben in Kolonien und verbringen am liebsten Zeit mit ihren Artgenossen. Gemeinsam mit vielen Familienverbänden bewohnen sie ihre Höhlen, kuscheln dort und kümmern sich um ihren Nachwuchs. Innerhalb dieser Verbände besteht eine klare Rangordnung, die dafür sorgt, dass alles friedlich zugeht. Wenn Gefahr droht, benachrichtigen sie ihre Artgenossen sofort mit lautem Klopfen und beschützen so ihre Liebsten. Die Zugehörigkeit zu einer Familie hilft den Kaninchen sogar dabei, ihre Persönlichkeit zu festigen. Wie sich die Tiere entwickeln, hängt schließlich stark von äußeren Einflüssen ab. Leben sie in familiären Strukturen, werden sei selbstbewusster und friedlicher.
Obwohl Kaninchen äußerst gerne kuscheln und am liebsten Zeit in ihren Höhlen verbringen, haben sie eine sehr athletische Veranlagung: Sie sind Kurzstreckensprinter und können innerhalb von wenigen Sekunden von der Bildfläche verschwinden. Das ist vor allem wichtig, wenn Gefahren lauern und sie diesen schnell entkommen müssen. Gerne nutzen sie dafür das komplexe Tunnelsystem in ihrem Kaninchenbau. Ihr architektonisches Talent ist ein bewährter Schutzmechanismus, denn die Tiere können blitzschnell in den Gängen und Höhlen verstecken. Dafür müssen sie sich einfach nur in die Nebeneingänge, die senkrecht zur Erdoberfläche positioniert sind, fallen lassen.
Erst in der Abenddämmerung kriechen Kaninchen aus ihren gemütlichen Höhlen. Dort schlafen sie den ganzen Tag, bis sie abends aktiv werden. Dann geht es beispielsweise auf Futtersuche, wofür sie sich bis zu 600 Meter von ihrem Bau entfernen. Dank ihrer erweiterten Pupillen und der lichtsensiblen Stäbchen in ihren Augen – das sind auf die Lichtwahrnehmung spezialisierte Sinneszellen in der Netzhaut – können sie im Dunkeln gut und viel besser als wir Menschen sehen. Im Morgengrauen legen sie sich gerne in die Sonne, bevor es anschließend wieder ins Bett geht.
Wenn Du Dich für Kaninchen starkmachen möchtest, dann ist die pflanzliche Ernährungs- und Lebensweise der beste Weg, um den liebevollen Tieren eine Stimme zu geben. Auf unserer Rezeptseite, in „Tierschutz genießen – Die Vorratskammer“ und auf unsere Seite mit Ersatzprodukten findest Du zahlreiche Tipps und Inspirationen zu leckeren veganen Gerichten. Unter www.tierschutz-genießen.de gibt es außerdem alle Informationen zu „Tierschutz genießen“, das Kochbuch des Deutschen Tierschutzbundes, und seinem süßen Pendant „Tierschutz genießen – Das Backbuch“.
