Der Milchkonsum in Deutschland sinkt

Seit über 30 Jahren war der Milchkonsum in Deutschland nicht so tief wie im Jahr 2022. Die Entwicklung geht in die richtige Richtung, doch aus Tierschutz-Sicht muss ein stärkerer Wandel des Lebensmittelsystems stattfinden.

Die Deutschen trinken weniger Milch

Laut der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) hat der Milchkonsum 2022 in Deutschland ein Rekordtief erreicht. Pro Kopf haben die Menschen in Deutschland etwa 46,1 Kilogramm Milch getrunken – 1,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Das ist der niedrigste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1991. Auch der Butterkonsum ging um 12,6 Prozent auf knapp 5,3 Kilogramm pro Kopf zurück. Ähnliches gilt für den Verzehr von Käse, der von 25,3 Kilogramm auf 24,6 Kilogramm pro Person sank. Nur der Konsum von eiweißhaltigen Molkereiprodukten, die in Angeboten für Sportler*innen und Backmischungen zu finden sind, ist um knapp vier Prozent gestiegen. Da die Menschen weniger Milch trinken oder in Form von verarbeiteten Produkten zu sich nehmen, ging auch die Milchproduktion runter. Die BLE berichtet, dass 2022 etwa 4,2 Millionen Tonnen Milch hergestellt wurden – das sind mehr als sechs Prozent weniger als im Jahr zuvor. Dementsprechend existieren nun auch weniger Betriebe mit Milchkühen – hier ist die Zahl von 54.800 auf 52.900 zurückgegangen. Diese Entwicklung resultiert darin, dass rund 23.000 weniger Rinder in der Milchindustrie gehalten werden. Im Kontrast dazu stieg die Milchleistung pro Kuh von 8.481 auf 8.499 Kilogramm Milch.

 

Der Weg ist noch lang

Als Grund für den sinkenden Milchkonsum gibt die BLE zum einen die gestiegenen Milchpreise und zum anderen das wachsende Interesse für Milch-Alternativen wie zum Beispiel Pflanzendrinks an. Der Deutsche Tierschutzbund befürwortet diese Entwicklung und begrüßt die immer größere Offenheit für pflanzliche Alternativen. Dennoch muss im Hinblick auf unser derzeitiges Lebensmittelsystem noch einiges passieren: Nach wie vor leiden unzählige Rinder in der Fleisch- sowie der Milchproduktion, Kälber werden von ihren Müttern getrennt und ihren eigenen Bedürfnissen können sie meist nicht nachgehen. Aus diesem Grund ist der konsequenteste Weg, um den Rindern und all den anderen Tieren in der Landwirtschaft eine Stimme zu geben, die vegane Ernährungs- und Lebensweise. Mit der großen Auswahl an Gemüse und Obst, Getreide, Hülsenfrüchten sowie Kräutern lassen sich alle Gerichte auf köstliche Art und Weise veganisieren. Inspirationen dafür gibt es in „Tierschutz genießen“, dem Kochbuch des Deutschen Tierschutzbundes, seinem süßen Pendant „Tierschutz genießen – Das Backbuch“ sowie auf unserer Rezeptseite.