Der Fleischverzehr in Deutschland erreicht ein Rekordtief

Laut der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) verzehren die Deutschen pro Kopf so wenig Fleisch wie seit über 30 Jahren nicht mehr. Auch die Verkäufe von Milcherzeugnissen sinken, während pflanzliche Alternativen an Beliebtheit gewinnen.

Deutsche verzehren weniger Fleisch- und Milcherzeugnisse

Laut den vorläufigen Zahlen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) hat der Pro-Kopf-Verzehr von Fleischerzeugnissen 2022 ein Rekordtief erreicht. Demnach verzehrten die Deutschen pro Kopf 52 Kilogramm Fleisch – das sind vier Kilogramm weniger als 2021 und der niedrigste Wert seit Beginn der Berechnungen im Jahr 1989. Seit 2012 konnte ein Rückgang von neun Kilogramm registriert werden. Vor allem der Konsum von Schweinefleisch ging zurück – während ein Mensch 2012 ungefähr 39 Kilogramm verzehrte, aß jede Person 2020 noch etwa 31 Kilogramm Schweinefleisch. Im Vergleich zu 2021 aßen die Deutschen pro Kopf 900 Gramm weniger Rindfleisch und kamen auf insgesamt 8,7 Kilogramm. Beim Geflügel waren es 400 Gramm weniger, sodass der Verzehr bei insgesamt 12,7 Kilogramm lag.

Pflanzliche Alternativen werden immer beliebter

Als Grund für diese Entwicklung sieht die BLE die steigende Beliebtheit einer pflanzenbasierten Ernährung in der Bevölkerung. Zahlen belegen diese Tendenz: Eine Studie der Organisation Good Food Institute Europe (GFI) zeigt, dass der Markt für pflanzliche Fleisch- und Milch-Alternativen in Deutschland stark wächst – im Jahr 2022 um elf Prozent auf 1,91 Milliarden Euro. Während laut GFI zwischen 2020 und 2022 der Verkauf von Fleisch-Alternativen um 41 Prozent gestiegen ist, wurden 13 Prozent weniger Produkte der Kategorie „vorverpacktes Fleisch aus der Tierhaltung“ verkauft. Ähnliche Beobachtungen lassen sich auch für das Milchsegment festhalten: Der Markt für Kuhmilch ist laut GFI seit 2020 um zwölf Prozent geschrumpft. Im Gegensatz dazu konnte der Markt für Pflanzendrinks ein Wachstum von 48 Prozent verzeichnen. Auch weitere pflanzliche Alternativen zu Milchprodukten gingen öfter über die Ladentheke – nur der Verkauf von pflanzlichem „Joghurt“ ging leicht zurück. Im Vergleich zu 13 anderen europäischen Ländern ist Deutschland der größte Markt für pflanzenbasierte Lebensmittel – der Umsatz ist hierzulande fast doppelt so hoch wie in Großbritannien, das den zweiten Platz belegt.

 

Vegan für die Tiere

Der Deutsche Tierschutzbund begrüßt die Entwicklung hin zu einer pflanzlichen Ernährung. Für die Herstellung tierischer Produkte leiden die allermeisten Tiere in der Landwirtschaft unter nicht artgerechten Bedingungen – meist ohne ausreichend Platz, Kontakt zu ihren Artgenossen oder Raum für ihre Bedürfnisse. Sie werden für Fleisch, Milch, Eier und Co. ausgenutzt und getötet. Es ist an der Zeit, Kühe, Schweine, Hühner und all die empfindungsfähigen Lebewesen, die in der Gesellschaft leider überwiegend als sogenannte Nutztiere betrachtet werden, als unsere Mitgeschöpfe zu begreifen, die individuelle Bedürfnisse sowie Interessen haben und ein Leben mit ihren Familien und Artgenossen führen möchten.

Der konsequenteste Weg, um sich für diese Tiere starkzumachen, ist die vegane Ernährungs- und Lebensweise. Unser Kochbuch „Tierschutz genießen“ sowie sein süßes Pendant „Tierschutz genießen – Das Backbuch“ fassen pflanzliche Kreationen zusammen, die für Anfänger*innen und erfahrene Veganer*innen zahlreiche Inspirationen liefern. Darüber hinaus bieten unsere Rezeptseite, unsere Vorratskammern sowie unsere Tipps und Tricks zur veganen Lebensweise Einblicke in die vielfältige Pflanzenwelt. Spannende Informationen und Details über die Tiere in der Landwirtschaft findest Du unter „Ein Herz für NutzTiere“.